Kunst & Kultur

Ethik Digital: Über Deathbots & Avatare

Kerstin Schlögl-Flierl

Podcast Ethik Digital: Kerstin Schlögl-Flierl über Deathbots & Afterlife-Industrie

Wird künftig unsere Oma als Avatar mit uns sprechen? Und geben wir dann mit einem sogenannten Deathbot unsere Erinnerungen weiter? Die Industrie des Afterlife wächst rasant. In meinem Podcast „Ethik Digital“ spreche ich mit der Theologin Schlögl-Flierl über unser digitales Fortleben. Denn wem geben wir unsere Daten – und was geschieht damit nach unserem Tod?

Die Moraltheologin Schlögl-Flierl lehrt an der Universität Augsburg und gehört zum Center for Responsible Technologies (CReAITech) verschiedener Universitäten, die interdisziplinär zu KI forschen. Zudem ist sie Mitautorin der Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ des Deutschen Ethikrates. Der Podcast Ethik Digital kann als Video auf Youtube angesehen werden, als Podcast u.a. bei Spotify angehört werden. Und hier findet sich eine Kurzfassung als Textversion auf Sonntags.bayern.

Alle Folgen des Podcasts „#EthikDigital“ auf einen Blick gibt es unter diesem Link. Und wenn Ihr Vorschläge habt für Gesprächspartner, dann schreibt sie mir gerne.

Newsletter Ethik Digital – März 2025

Wer sich für den Newsletter Ethik Digital interessiert, findet diesen auf Linkedin. Hier ist der Newsletter für März 2025:

Pariser KI-Gipfel spricht sich für ethische und nachhaltige KI aus

Beim Pariser KI-Gipfel im Februar 2025 haben sich mehr als 60 Staaten für eine ethische und nachhaltige Entwicklung von künstlicher Intelligenz ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern der veröffentlichten Abschlusserklärung zählt neben Frankreich und Deutschland auch China. Die USA und Großbritannien schlossen sich hingegen nicht an. Diskutiert wurde unter anderem über eine globale Steuerung von KI. Hier geht es zum Artikel in der ZEIT.

KI-Sprachbots: Meinungsmacht ist an Unternehmen gekoppelt

KI-Sprachbots werden immer beliebter, doch sie beantworten Fragen weder verlässlich noch neutral. In der Schweiz kritisiert Rechtswissenschaftlerin Angela Müller das Vorgehen des Bundesrats: Dieser gehe zu zaghaft vor, meint sie in SRF. „Die Erzählung seitens der Anbieter ist: KI löst in Zukunft viele gesellschaftliche Probleme, wenn wir jetzt möglichst viel investieren.“ Doch wenn die enorme Marktmacht von Tech-Unternehmen mit Meinungsmacht gekoppelt ist, können KI-Systeme zur ideologischen Waffe werden, befürchtet Müller.

Feministische Meta-Ethik der Künstlichen Intelligenz

Trotz zahlreicher Leitlinien und Verhaltenskodizes für die ethische Entwicklung und den Einsatz von KI haben weder die Wissenschaft noch die Praxis bislang besondere Anstrengungen unternommen, um den Bereich der KI-Ethik ausdrücklich und systematisch zu bewerten. Eine solche Bewertung würde von einer feministischen Metaethik profitieren, die nicht nur fragt, was Ethik ist, sondern auch, wie sie sein sollte, meint die belgische Forscherin Anastasia Siapka. Mehr dazu hier.

Wie Europa mehr digitale Souveränität erlangen kann

Europa steht an einem digitalen Wendepunkt. Über 80 Prozent der digitalen Technologien, auf die Unternehmen und öffentliche Institutionen angewiesen sind, stammen aus dem Ausland. Besonders deutlich wird die Abhängigkeit im Bereich Künstliche Intelligenz (KI): 70 Prozent der weltweit genutzten Basismodelle stammen aus den USA. Das Programm EuroStacks will dies ändern, wie der neue Report „EuroStack – A European Alternative for Digital Sovereignty“ zeigt, der von der Bertelsmann Stiftung beauftragt wurde und von der Stiftung Mercator, dem UCL Institute for Innovation and Public Purpose (UCL IIPP) und dem Centre for European Policy Studies (CEPS) unterstützt wird.

KI im öffentlichen Sektor: Tagung in Österreich

Die UNESCO hat in ihrer „Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz“ (2021) globale Standards für den verantwortungsvollen Einsatz von KI formuliert und eine menschenzentrierten Haltung beim Einsatz von KI-Systemen gefordert. Dies beinhaltet unter anderem die Förderung von Vielfalt, Nichtdiskriminierung sowie die Sicherstellung von Transparenz und Rechenschaftspflichten. In Österreich wurden Leitlinien entwickelt, die Orientierung bieten sollen, wie der „Leitfaden Digitale Verwaltung: KI, Ethik und Recht“ (2024). Dieser betont die Bedeutung von Transparenz, Fairness und der Einbindung verschiedener Interessensgruppen bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Systemen – mit dem Ziel, das Vertrauen in digitale Verwaltungsprozesse zu stärken und sicherzustellen, dass technologische Innovationen dem Gemeinwohl dienen. Hier geht es zur Tagung.

Religion und KI-Ethik: Fachtagung in Frankfurt

Am 11. März lädt das Religionspädagogische Institut zum 5. Fächertag Religion & Ethik nach Frankfurt ein. Im Fokus steht das hochaktuelle Thema künstliche Intelligenz (KI) und ihre weitreichenden Auswirkungen auf Gesellschaft, Religion und Ethik. Alle Infos zur Tagung hier.

Tipps für den Newsletter Ethik Digital?

Ihr habt Tipps für den Podcast „Ethik Digital“? Kennt interessante Artikel, die ich hier verlinken sollte? Wichtige Events für das Jahr 2025? Dann schreibt mir eine Mail.


Kategorie: Kunst & Kultur

von

Rieke C. Harmsen. Digitales, Medien, Kunst, Geschichte. Chefredakteurin Online / Change Management / Digitalisierung Kuratorin / Dozentin / Fundraiserin