Kunst & Kultur, Religion & Kirche
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Lagois-Fotowettbewerb zu Weltreligionen

Schellnegger

Alle zwei Jahre organisiere ich den Martin-Lagois-Fotowettbewerb, der vom Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. ausgeschrieben wird. Der Martin-Lagois-Fotowettbewerb will die Bildberichterstattung zu Kirche, Diakonie und Religion fördern. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.

2014 lautete das Thema „Weltreligionen in Deutschland“. Gesucht wurden Fotoreportagen und Bilder zu Christentum, Buddhismus, Hinduismus, Judentum und Islam. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm übernahm die Schirmherrschaft für den Lagois-Fotowettbewerb.

Preisträgerin Allessandra Schellnegger

Die Münchener Fotografin Alessandra Schellnegger bekam für ihre Reportage über „Das Bürohaus Gottes“ den mit 3.000 Euro dotierten Martin-Lagois-Fotopreis verliehen. Der bayerische Landesbischof Heinrich-Bedford-Strohm überreichte die Auszeichnung am 1. Oktober im Marmorsaal des Nürnberger Presseclubs.

In der Fotoreportage mit dem Titel „Das Bürohaus Gottes“ dokumentiert die 40-jährige Schellnegger unterschiedlichste Glaubensgemeinschaften aus aller Welt, die sich unter einem Dach hinter der Fassade eines unscheinbaren Bürogebäudes im Münchener Stadtteil Obersendling versammeln. In jeder Etage trifft man auf eine andere Kultur. Unterschiedlichste Religionen aus aller Welt beten hier Tür an Tür. Im diesem kleinen Mikrokosmos wird im friedlichen Nebeneinander Woche für Woche der Glaube zelebriert – in all seinen Facetten und Ausprägungen.

Alessandra Schellneggers Bilder bestechen durch die Nähe, die sie zu ihren Motiven schafft. Sie kommt den Menschen unaufdringlich nahe, blickt in ihre Seele, ohne diese zu verletzen. Schellnegger beobachtet ihr Sujet genau – und dokumentiert humorvoll die kleinen Verschiebungen und Irritationen, die zum Leben gehören.

Förderpreis für Andy Gyra

Gewinner des Martin-Lagois-Förderpreises wurde der in Hagen geborene und regelmäßig nach Istanbul reisende Fotograf Andy Spyra. Der 30-Jährige erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Förderpreis für die Realisierung eines Projekts, bei dem der Fotograf in die Türkei reisen will, um die dort verbliebenen Christen zu treffen.

Mit seinem Projekt wollte Andy Spyra die schwierige Situation der Christen zwischen tiefer religiöser, geschichtlicher und kultureller Verbundenheit mit der Region und ihrer gleichzeitig zunehmenden Diskriminierung und Perspektivlosigkeit dokumentieren. Zwischen Istanbul und Yerevan, zwischen Georgien und dem Van-See, rund um den Ararat ist er diesen Spuren nachgegangen und hat sich den Menschen in einer uralten Kulturregion, die heute durch eine Grenze zerteilt ist und damit stellvertretend für die türkisch-armenische Tragödie steht, fotografisch genähert.

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