Autor: Rieke Harmsen

Stipendienprogramm Journalismus & Religion

Journalistenaustausch Brasilien – Deutschland

„Wer Brasilien wirklich zu erleben weiß, der hat Schönheit genug für sein halbes Leben gesehen“ – so resümierte der Schriftsteller Stephan Zweig seine Erfahrungen in Südamerika. Vor einem Jahr haben wir endlich ein langersehntes Projekt aus der Taufe heben können: Das Stipendienprogramm „Journalismus & Religion“. Im Oktober 2016 war ich mit zehn Medienschaffenden für unsere erste Stipendienreise in Brasilien. Mit acht Kolleginnen aus Print, Radio und TV und zwei Illustratorinnen haben wir uns mit dem Thema „Religionen und Religionsgemeinschaften in Brasilien“ beschäftigt. Wir haben viele lutherische Einrichtungen besucht, aber auch eine Pfingstgemeinde oder katholische Kirchen. Die Ergebnisse stellen wir gerade zusammen, sie werden auf einer eigenen Webseite zu sehen sein. Austauschprogramm für Journalisten / Brasilien Der zweite Teil des Stipendienprogramms ist ein Journalistenaustausch. Seit knapp vier Wochen ist Tobias Mathies aus Blumenau in unserer Redaktion. Aus Berlin flog die freie Journalistin Viktoria Morasch für vier Wochen nach Brasilien. Beide berichten in kleinen Blogeinträgen über ihre Erfahrungen im Ausland. Es ist schön, diese Beiträge zu lesen, von der anderen Kultur, fremden Sitten, neuen Erfahrungen und Unterschieden …

Tutzinger Thesen

Youtube-Interviews zur Tagung „Gewalt“

Gewalt hat viele Facetten. Eine Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing in November 2016 ist den verschiedenen Ausprägungen von Gewalt nachgegangen. Kriegsgewalt und Terror sind in unserer Wahrnehmung näher gerückt, viele Menschen sind verunsichert oder ängstlich geworden. Multimedia-Special Für das dritte Multimedia-Special „Tutzinger Thesen“ habe ich im Rahmen der Tagung insgesamt neun Interviews geführt zum Thema Gewalt. Diese  rund zehnminütigen Gespräche sind absolut faszinierend – denn ich bekomme einen Einblick in die jüngsten Forschungsergebnisse der Wissenschaftler. Der Historiker Dieter Pohl beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Vernichtungskrieg der Nationalsozialisten. Er erklärte mir, warum er durchaus der Meinung ist, dass wir aus der Geschichte lernen können. Barbara Abdallah-Steinkopff arbeitet bei Refugio und spricht täglich mit Frauen, die geflohen sind. Sie erzählte mir, dass Vergewaltigungen in vielen Ländern ein Teil der Kriegsstrategie sind – denn die Frauen werden danach aus Glaubensgründen oft verstossen und vertrieben. Youtube-Interview zur „Sprache der Gewalt“ Der Politikwissenschaftler Andreas M. Bock macht in seinem Interview darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, auf die Sprache (nicht nur von Politikern) zu achten. Der Begriff …

Sibylle Kobus: Ausstellung St. Lukaskirche, München

Kunstprojekt Sibylle Kobus

Kunstprojekt in der Münchner Lukaskirche Ein amorphes Gebilde durchzieht den Kirchenraum der evangelischen Kirche St. Lukas. Das Raumkunstwerk „Interzellulare“ der Münchner Bildhauerin Sibylle Kobus verändert die Wahrnehmung und irritiert den Blick der Besucher. Weiche transparente Formen aus Nylon stehen im Kontrast zur klaren Architektur der Kirche. Von 13. Juli bis 4. September 2016 ist die Installation in der Münchner Kulturkirche St. Lukas zu sehen. Die Holzbildhauerin Sibylle Kobus, 1967 in Berlin geboren, will die Umgebung neu erfahrbar machen. Für die Lukaskirche hat sie eine knapp dreißig Meter große Installation erschaffen. Zahlreiche Helferinnen und Helfer haben die riesigen Gebilde aus Nylon in den letzten Wochen geknüpft und im Raum aufgespannt. „Es ist die Lücke zwischen Material und Raum, die mich interessiert“ – Sibylle Kobus Die Künstlerin sucht nach Spannungsfeldern an den Orten, an denen sie die Kunstobjekte installiert. Für ihre Objekte verwendet sie Stühle, Fäden, Bretter, Kisten oder Fundsachen. In der Lukaskirche sind es nun Nylonstrümpfe, die sie knüpft und zu einem Gewebeteppich in der Luft verarbeitet. Alle Termine: St. Lukas, Vernissage, Mittwoch, 13. Juli 2016, …

Hans von Haeften: Ausstellung Prinz Max von Baden im Landesarchiv Baden-Württemberg

Hans von Haeften und Prinz Max von Baden

Er war nur für kurze Zeit Reichskanzler, und doch hat er die Geschichte Deutschlands geprägt. Eine Ausstellung im Generallandesarchiv in Karlsruhe widmet sich dem „Wunschlosen“. Sie zeigt auch die Verbindungen des badischen Adelshauses zur Familie von Haeften. Vom Sommer 1917 bis zum Frühjahr 1918 gab es Beratungen, ob Max von Baden sich als Kanzler zur Verfügung stellen solle. Mit Anhängern und Freunden diskutierte der Prinz über die Chancen und Möglichkeiten des Amtes. Liberale wie Conrad Haußmann und Sozialdemokraten wie Eduard David gehörten dazu, aber auch Publizisten wie Hans Delbrück oder der Bankier Max Warburg. Hans von Haeften (1870-1937) war für den Prinzen der Gesprächspartner und Vermittler zur Obersten Heeresleitung. Als Vertreter der OHL beim Reichskanzler Ende September nahm er bei den meisten Tagungen des Kriegskabinetts teil. Ganze sechs Wochen war Prinz Max von Baden im Herbst 1918 als Reichskanzler tätig. Kaiser Wilhelm II. hatte den Prinzen angesichts der bevorstehenden Kapitulation am 3. Oktober 1918 zum Reichskanzler ernannt. Kurz vor dem offiziellen Waffenstillstand, zu dem er von den Militärs gedrängt wurde, verkündete er eigenmächtig die Abdankung …

Atelierbesuch Kunst und Religion

Atelierbesuche München und Nürnberg

Zwischen Kunst und Religion gibt es seit vielen Jahrhunderten eine enge Verbindung. Doch wie welche Rolle spielen der persönliche Glaube, die Auseinandersetzung mit Religion und Religionsgemeinschaften, die individuelle Spiritualität im Werk von jungen Künstlerinnen und Künstlern heute? Mit diesen Fragen habe ich im Jahr 2015 den Blog „kunst & religion“ ins Leben gerufen – und Künstlerinnen und Künstler in ihren Ateliers besucht. Künstlerinnen und Künstler, so meine Erfahrung, sind vielleicht selbst nicht mehr aktiv in der Kirche und bezeichnen sich selbst nur sehr selten als gläubig oder der Kirche verbunden. In den Atelierbesuchen erlebe ich aber, wie intensiv sich die Künstler mit dem Kirchenraum, dem Gemeindeleben, dem Glauben auseinandersetzen. Kunst und Religion haben etwas gemeinsam: Sie suchen nach Alternativen, nach Spielräumen für eine neue Interpretation, nach Perspektiven auf unser Leben. Die Religion versucht, unverständliche Situationen und Erlebnisse zu erklären, zu deuten. Kunst versucht, den Alltag zu brechen, neue Sichtweisen zu erschließen, Fragen zu stellen. Ich bin davon überzeugt, dass der Dialog zwischen Kunst und Religion wichtige Impulse setzen kann. Er ermöglicht uns, neue Vorstellungsräume zu …

Tutzinger Thesen

Storytelling: „Tutzinger Thesen“

Für die Evangelische Akademie Tutzing habe ich – als ein Projekt der Evangelischen Medienagentur (ema) im Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. – ein neues multimediales Format entwickelt. Es verbindet online-Storytelling mit einem Printprodukt. Unter dem Titel „Tutzinger Thesen“ begleiten RedakteurInnen ausgewählte Tagungen der Tutzinger Akademie. Einmal im Jahr soll ein Bookazine erscheinen, das durch moderne Internetreportagen ergänzt wird. Das neue Gemeinschaftsprojekt würdigte Akademiedirektor Udo Hahn mit den Worten: „Der Evangelische Presseverband ist für unsere Vorhaben der ideale Dienstleister, bei dem fachliches Knowhow, journalistisches Gespür und die Kenntnis unserer Arbeit im Kontext von Kirche und Gesellschaft perfekt zusammentreffen. Die Kooperation bietet uns die Möglichkeit, die Reichweite unserer Bildungsaktivitäten zu erhöhen.“ „Die Evangelische Medienagentur des EPV bietet maßgeschneiderte Lösungen im Medi- enbereich an. Für die Akademie Tutzing haben wir ein crossmediales Produkt entwickelt, bei dem multimediales Storytelling mit einem Printprodukt verbunden wird. Mit dieser neu- en Darstellungsweise eröffnen wir Interessierten nicht nur neue Horizonte, sondern treten mit ihnen auch in den aktiven Dialog“, so Direktor Dr. Roland Gertz laut Pressemitteilung.   Tutzinger Thesen: Weltkulturerbe schützen Mit Bulldozern und Sprengstoff …

Friedhof Großschönach

Treffen der Familie von Haeften

Family von Haeften Die Familien von Haeften, van Haeften und Harmsen haben sich an Pfingsten 2016 am Bodensee versammelt. Anlass war das alle zwei Jahre stattfindende Familientreffen – und die Ausstellung zum 20. Juli 1944 in Großschönach. Zunächst ging es allerdings für eine Gedenkminute an das Grab von Agnes von Haeften in Großschönach. Dort wurde ein weißer Kranz deponiert in Erinnerung an den 20. Juli 1944. Zum Programm gehörte die Besichtigung der Ausstellung über Werner und Hans-Bernd von Haeften sowie Stauffenberg und den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Weiterhin wurde das Internat in Salem besucht. Hier war unser Einladungstext: Dear members of the family Haeften, we would like to invite you to our next family reunion which will take place at and around the region of lake Constance in southern Germany. Why lake Constance? In 2014, the tomb of Agnes von Haeften was named official monument of the „route of memory“ in southern Germany. Agnes von Haeften is the mother of Werner and Hans-Bernd von Haeften. Both brothers took part in the military-based conspiracy against Adolf Hitler …