Autor: Rieke Harmsen

Deutschland braucht ein Comicmuseum

Comics in Berlin Deutschland braucht ein Comicmuseum. Einen Ort, an dem Comics und Graphic Novels, Cartoons, Mangas und Trickfilmzeichnungen präsentiert werden können in medienübergreifenden, thematischen Ausstellungen. Einen Ort, an dem sich die Künstler treffen, ihr Metier lernen, an dem Genre arbeiten. Mit einem Depot für bedeutende Comic-Sammlungen, einer Bibliothek, in der nach Herzenslust gelesen und gestöbert werden kann, einem Lesesaal, in dem sich Wissenschaftler und Interessierte über Bücher und Dokumente beugen können. Doch davon sind wir noch weit entfernt. Aus diesem Grund haben rund 80 Comiczeichner, Medienleute und Kulturschaffende auf dem Berliner Literaturfestival 2013 ein Comic-Manifest vorgestellt. Die Liste reicht von Bela B. bis Ulrich Wickert. Das Comic-Manifest fordert eine staatliche Unterstützung und Förderung des Genres. Bislang gibt es keine Stipendien für Comic-Zeichner; es gibt keinen eigenen Lehrstuhl und keine finanzielle Unterstützung von Comic-Projekten. „Comic ist Kunst. Das muss jetzt auch die Kulturpolitik begreifen“ lautet der Appell der Künstler und Comic-Begeisterten deshalb. Hier kann das  Comic-Manifest im Wortlaut nachgelesen werden.

Agnes von Haeften (geb. von Brauchitsch)

Grab von Agnes von Haeften als Denkmal?

Auf dem Friedhof von Kleinschönach in der Gemeinde Herdwangen-Schönach am Bodensee liegt Agnes von Haeften begraben. Sie ist die Schwester des 1941 von Hitler abgesetzten Heeres-Oberbefehlshabers Walther von Brauchitsch – und die Mutter von Hans-Bernd und Werner von Haeften, die am Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler beteiligt waren. Vor einigen Jahren sollte ihr Grab abgeräumt werden. Die Nachkommen der Familie Haeften/Brauchitsch und eine Gruppe von Reservisten setzen sich inzwischen dafür ein, dass aus dem Grab ein öffentliches Denkmal gemacht wird. Am Tag des offenen Denkmals (8. September 2013) findet am Grab ein Gottesdienst statt, bei dem Agnes gewürdigt werden soll. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli auf Adolf Hitler wurde Werner von Haeften, der mit Stauffenberg ins Führerhauptquartier geflogen war,  noch in der Nacht vom 20./21. Juli gemeinsam mit Friedrich Olbricht, Ludwig Beck, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Hof des Bendlerblocks in Berlin erschossen. Hans-Bernd Haeften wurde am 15. August 1944 in Plötzensee hingerichtet. Die engsten Angehörigen kamen in Sippenhaft: Barbara, die Ehefrau von …

Ausstellung „Toleranz in Comics und Graphic Novels“

Endlich ist sie fertig: Die Ausstellung „Toleranz in Comics und Graphic Novels“ zeigt eine Auswahl der besten Arbeiten des Wettbewerbs, den ich 2013 für den Evangelischen Presseverband initiiert habe. Die technisch und formal sehr abwechslungsreichen Comics und Graphic Novels zeigen die ganze Spannbreite des Themas: Es geht um Menschen, die ausgegrenzt oder gemobbt werden, um Gewalt und Macht, aber auch um Lösungswege. Das besondere der Ausstellung: Sie kann ausgeliehen werden. Insgesamt 40 Tafeln im Format 60 x 80 cm gehen auf Reisen durch Deutschland. Jede Tafel präsentiert eine Bildgeschichte und ihren Künstler. Die Ausstellung wird in Holzkisten angeliefert und kann innerhalb kürzester Zeit aufgehängt werden. Weitere Informationen unter www.gramic.de Hier geht es zu den Ausstellungsmotiven und Leih-Informationen!  

Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944

„Weder überflüssig noch unterlagen“ lautet der Titel einer Tagung der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 in Königswinter bei Bonn von 22. bis 24. Februar 2013. Die Forschungsgemeinschaft wurde vor 1973 gegründet und hat zum Ziel, die wissenschaftliche Forschung und  Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufrecht zu fördern. In diesem Jahr spricht Rüdiger von Voss (dessen Vater Hans-Alexander zum militärischen Widerstand gehörte) über die Entstehung der Forschungsgemeinschaft. Außerdem wird es Zeitzeugenberichte geben und Vorträge, unter anderem zu den Widerstandskämpfern Rudolf-Christoph von Gersdorff und Josef Wirmer. www.forschungsgemeinschaft-20-juli.de

Gramic Award – Comic/GraphicNovel-Wettbewerb

Für den Evangelischen Presseverband habe ich einen neuen Comic-Wettbewerb ins Leben gerufen. Der „Gramic Award“ richtet sich an Graphic-Novel und Comic-Künstler jeden Alters. Thema in diesem Jahr ist „Toleranz“. Einsendeschluss ist der 26. April. Mit der Preisverleihung (während des Comicfestivals München vom 31.5. bi 2.6.) ist auch eine Ausstellung verbunden. Diese Schau tourt dann anschließend durch deutsche Städte. Weitere Infos unter www.gramic.de

Den müden Augen neue Wege zeigen: Georg Baselitz

Er sagt, er habe kein Talent und verdient mit seiner Kunst Millionen. Er bezeichnet Künstler als »Leute, die etwas tun, für das sich andere schämen würden«. Bei ihm steht die Welt einfach Kopf: Georg Baselitz, Maler, Bildhauer und Provokateur, wird am 23. Januar 75 Jahre alt. International bekannt wurde Baselitz mit großformatigen, farbkräftigen Gemälden, bei denen er die Motive auf den Kopf stellte: Da wachsen Bäume aus dem Himmel, Vögel stürzen zum Boden, und Menschen schweben kopfunter auf der Bildfläche. »Ich habe das Bild, das bis dahin galt, nicht akzeptiert und stattdessen mein eigenes aufgehängt«, erklärt Baselitz. Er wolle alte Werte und Traditionen zerstören, »damit im Kopf wieder etwas stattfindet, um den müden Augen neue Wege zu zeigen«.   »Ich bin in eine zerstörte Ordnung hineingeboren«, sagt der Künstler, der 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz in Sachsen zur Welt kommt. Nach zwei Semestern an der Ostberliner Kunsthochschule wird er 1956 wegen »gesellschaftspolitischer Unreife« von der Hochschule verwiesen – eine Standardbegründung für unliebsame Studenten in der DDR. Also zieht er nach Westberlin und studiert bei …

Stolperstein für Else Seifert

Familiengeschichte II: Else Auguste Seifert (6. September 1902 in Hamburg – 28. August 1940 Pirna-Sonnenstein) war eine Kunst- und Werklehrerin, die wegen einer psychischen Erkrankung im Zuge des nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programms ermordet wurde. Else Auguste Seifert war die Tochter des Kaufmannes Heinrich Erdmann Richard Seifert (gestorben im Januar 1939) und seiner Frau Auguste Wilhelmine Seifert (gestorben um 1950). Else hatte einen jüngeren Bruder, Kurt Richard Seifert, geboren im Februar 1904. Die Familie zog während Elses Kindheit nach Hannover, wo das Mädchen das Lyzeum besuchte. Im Anschluss, während ihres 17./18. Lebensjahres, war Else ein Jahr in „Haushaltspension“, wahrscheinlich ebenfalls in Hannover. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Kunst- und Werklehrerin, davon zwei Jahre in Berlin und ein Jahr an der Werklehrschule in Hildesheim. Elses Eltern zogen Ende der 1920er Jahren nach Dresden. Die Tochter besuchte sie oft. Ihre Eltern betrieben einen Handel mit Baumwolle und Baumwollabfällen. Zunächst befanden sich Geschäft und Wohnung in der Chemnitzer Straße 55, I. Stock (heute etwa Ecke Budapester/Nürnberger Straße)[1], ab etwa 1931 in der Abekenstraße 28 (heute Georg-Schumann-Straße), 3. OG.[2] Nach dem …