Alle zwei Jahre organisiere ich mit meinem Team den Lagois-Fotowettbewerb. Die mit 5.000 dotierte Auszeichnung ist einer der wenigen Fotopreise mit sozialpolitischer Ausrichtung in Deutschland. Der Fotowettbewerb erinnert an den Medienpfarrer Martin Lagois, der mit seiner Leica-Kamera durch Bayern, aber auch nach Papua-Neuguinea oder Tansania reiste, um dort das kirchliche und gesellschaftliche Leben festzuhalten.
Lagois-Fotowettbewerb „Gesichter der Nächstenliebe“
Was hätte Lagois wohl getan während der Corona-Pandemie? Diese Frage haben wir uns gestellt, als wir nach dem Wettbewerbsthema 2020/21 gesucht haben. Wir waren uns schnell einig: Er hätte sich den Menschen gewidmet, die in der Pandemie nicht gesehen werden.
Und so entstand der Titel des Wettbewerbs: “Gesichter der Nächstenliebe”. An dem Wettbewerb haben sich über 100 Fotografinnen und Fotografen beteiligt. Die Preisverleihung auf der Consozial in Nürnberg war ein großer Erfolg. Ab sofort kann die Fotoausstellung, die aus 40 hochwertigen Alu-Dibond-Tafeln besteht, auch ausgeliehen werden.
Schirmherr des Wettbewerbs ist der Münchner Regionalbischof Christian Kopp. Weitere Kooperationspartner sind die Evangelische Jugend Bayern, das Diakonische Werk Bayern, die Druckerei Pigture sowie die Messe Consozial.
Zur Ausstellung „Gesichter der Nächstenliebe“ gibt es auch einen Flyer mit allen Informationen rund um die Ausleihe, der hier als PDF heruntergeladen werden kann.
Werner von Haeften und sein Bruder Hans-Bernd von Haeften zählten zum engsten Kreis des Widerstands vom 20. Juli 1944. Die Brüder wandten sich frühzeitig gegen das nationalsozialistische Regime und wurden nach dem missglückten Staatsstreich hingerichtet.
Die Bedeutung der Brüder Haeften im Widerstand des 20. Juli 1944 wurde bislang in der Forschung unterschätzt. Werner von Haeften war als Ordonnanzoffizier Stauffenbergs maßgeblich an den Planungen des Attentats und des Staatsstreiches beteiligt. Sein Bruder Hans-Bernd gehörte zum Kreisauer Kreis. Er war Mitverfasser verschiedener Denkschriften und sorgte für deren Verbreitung im Ausland. Beide waren vernetzt mit Akteuren der Verschwörung aus verschiedensten Kreisen. Für die Gruppe der Verschwörer bildeten die Brüder Werner und Hans-Bernd eine Scharnierfunktion zwischen Heeresleitung, Auswärtigem Amt und zivilem Widerstand.
Werner von Haeften war ab November 1942 aktiv am Widerstand beteiligt – zunächst in der Abteilung Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht unter Helmut James Graf von Moltke, dann in der Passierscheinstelle bei Jens Peter Jessen – einer Dienststelle, die zur zentralen Schaltstelle des Widerstandes wurde. Als er im November 1943 als Ordonnanzoffizier zu Stauffenberg kam, verfügte er über ein Wissen und ein Netzwerk, das für die Organisation und Durchführung des Staatsstreiches von immenser Bedeutung war. Er rekrutierte Verbindungsoffiziere und machte Stauffenberg mit vielen Akteuren des Widerstands bekannt.
Hans-Bernd von Haeften gehörte zu den wenigen Diplomaten im Auswärtigen Amt, die oppositionelles Verhalten zeigten. Systematisch pflegte er Kontakte ins Ausland und organisierte Reisen von Mittelsmännern wie Dietrich Bonhoeffer ins Ausland. Haeften gehörte zum Kreisauer Kreis und war Mitautor zahlreicher Schriften, darunter die „Denkschrift zur Neuordnung“. Am 20. Juli hatte Hans-Bernd eine schriftliche Vollmacht in der Tasche. Nach dem Umsturz hätte er das Auswärtige Amt als Staatssekretär neu organisieren sollen.
Wie können wir einen Fotowettbewerb während der Pandemie starten? Das war die Frage, die wir uns vor einem Jahr gestellt haben. Jetzt läuft der Countdown, bis Ende Juni 2021 können Fotoreportagen und Bilder zum Thema „Nächstenliebe“ eingereicht werden – und ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Es war eine schwierige Entscheidung: Funktioniert das überhaupt, ein Fotowettbewerb in einer Pandemie? Ich bin sehr froh, dass wir so viele Partner an Bord haben, die unser Anliegen unterstützen und nie an dem Projekt gezweifelt haben. Gemeinsam haben wir nach dem Thema gesucht, lange gerungen – und dann umgesetzt.
Hier sind die Infos zum Lagois-Fotowettbewerb 2021 zum Thema Nächstenliebe
Eingereicht werden können Bilder und Bildserien, die das Spektrum dieses Themas ausleuchten: Die Nachbarn beispielsweise, die bei den kleinen Dingen des Alltags helfen. Die Freunde, die uns zur Seite stehen. Oder der Versuch, bestehende Feindschaften zu überwinden und Frieden zu schließen. Ehrenamtliche Hilfe für schwache, einsame, kranke oder behinderte Menschen. Private Aktionen im Freundeskreis und in der Nachbarschaft. Initiativen im Netz. Engagement in Gemeinden, in der Jugendarbeit und in Vereinen. Diakonische und karitative Arbeit.
Der Lagois-Fotopreis wird in zwei Kategorien verliehen:
Der Fotopreis in Höhe von 2.500,- Euro richtet sich an (Profi-)Fotografen aus dem deutschsprachigen Raum.
Der Jugendpreis ist mit 1.500,- Euro dotiert und richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 27 Jahren.
Die Bilder der Preisträgerinnen und Preisträger werden in einer bundesweiten Wanderausstellung präsentiert. Außerdem erscheint ein Katalog mit einer Auswahl der wichtigsten Werke zum Thema.
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung finden im Rahmen der Fachmesse ConSozial in Nürnberg statt. Unter dem Motto „Den Menschen im Blick – mehr denn je!” kommen dort vom 10. bis zum 11. November Entscheiderinnen und Entscheider der Sozialbranche zusammen, greifen neue Impulse auf und erarbeiten gemeinsam notwendige Antworten auf die großen gesellschaftlichen Fragen.
Die Ausstellung „Gesichter der Nächstenliebe“ geht dann ab Mitte November auf Tournee durch Deutschland. Die Schau mit rund 40 Tafeln kann ausgeliehen werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Ausstellungsseite.
Die sozialen Medien haben die Kommunikation innerhalb weniger Jahre grundlegend verändert. Social Media ermöglicht uns einen schnellen Austausch von Informationen, Erfahrungen und Meinungen, sorgt für Interaktion und ermöglicht uns ganz neue Formen der Kommunikation.
Social Media | Masterstudiengang Medien – Ethik – Religion
Es freut mich, dass ich im Sommersemester 2021 ein Social-Media-Seminar für den Masterstudiengang „Medien-Ethik-Religion“ an der Friedrich-Alexander-Universität anbieten kann.
Im Seminar erläutere ich die Grundlagen der sozialen Netzwerke und Dienste, Funktionsweisen und strategische Möglichkeiten einzelner Social-Media-Plattformen. Gemeinsam mit den Studierenden erkunden wir die Plattformen – und beschäftigen uns auch mit kritischen Aspekten, die mit der Nutzung einhergehen.
Besonders freut mich der Praxisbezug des Seminars. Zusammen mit meinem Kollegen Christian Gürtler arbeiten wir konkret mit den Social-Media-Kanälen des Masterstudiengangs. Die Studierenden entwickeln ein eigenes Konzept und erarbeiten einen Redaktionsplan. Sie posten selbst regelmäßig Beiträge und betreuen die Community.
Zum Highlight des Seminars gehören aber zweifellos die vielen Live-Gespräche und Workshops mit Expert:Innen der Branche. Sie geben uns einen Einblick in ihre Arbeit und sprechen – oft sehr persönlich – über Erfolg und Misserfolg, Strategien und Ideen.
Expert*innen in meinem Social-Media-Seminar:
Johanna Haberer sprach über ihren Podcast „Unter Pfarrerstöchtern“. Die Schwestern Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT, und Johanna Haberer, Theologieprofessorin, sprechen darin über die Bibel. Sie erzählen all jene Geschichten, mit denen sie als Pfarrerstöchter aufgewachsen sind – und räumen dabei auf mit Kitsch und Klischees.
Markus Kellermann von der Augsburger Agentur xpose360hat uns erzählt, wie sie mit InfluencerInnen arbeiten: Worauf es ankommt und wie viel sie verdienen und warum es wichtig ist, eine persönliche Beziehung aufzubauen.
Jan Lurweg vom Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt hat uns seine Strategie für Twitter erklärt – und sprach offen über die Chancen und Begrenzungen einer überwiegend von Ehrenamtlichen organisierten Großveranstaltung.
Natalie Galle ist Spezialistin für Personalmarketing bei Agaplesion. Sie hat uns in das Thema Social Recruiting eingeführt – und einen spannenden konkreten Case vorgestellt, der es uns auch ermöglichte, die ethischen Dimensionen von Social Media Kampagnen zu diskutieren.
Feedback der Studierenden
Zum Konzept meiner Seminare gehören viele interaktive Elemente. Wir nutzen Breakout-Räume für Workshops und viele Visualisierungs-Tools. Mit Mentimeter habe ich zum Abschluss des Seminars gefragt, was den Studierenden besonders gut gefallen hat – und das waren die Antworten:
Die Studierenden haben im Praxisteil des Seminars einen Social-Media-Guide entwickelt. Dieser umfasst auch das „Look-and-Feel“ der Social-Media-Kanäle. Hier ist eine kleine Kostprobe der ersten Postings.
Seit mehreren Jahren begleite und steuere ich die Digitalisierung in unserem Medienhaus. Die evangelische Publizistik befindet sich im Wandel. Die Bedürfnisse unserer Leserinnen und Nutzerinnen haben sich radikal verändert: Streaming statt Fernsehen, Podcast statt Radio, Online statt Printzeitung sind nur ein paar Stichworte, mit denen wir uns beschäftigen.
Als Nonprofit-Einrichtung fällt uns die Digitalisierung doppelt schwer, zumal für Innovationsprojekte nicht nur personelle Ressourcen freigemacht, sondern vor allem Mittel für technologische Veränderungen akquiriert werden müssen.
Umso mehr freut es mich, dass wir ein Kooperationsprojekt mit dem MediaLab Bayern starten konnten. Gemeinsam haben wir eine „digitale Garage“ begründet – mit der wir nach Lösungen suchen und neue Produkte entwickeln oder neue Geschäftsbereiche erkunden.
Das erste Thema, an dem wir seit einigen Monaten arbeiten, ist der Bereich „Digitales Schulbuch“. Der Claudius-Verlag in unserem Haus produziert seit vielen Jahren erfolgreich Schulbücher, und wir möchten herausfinden, was Religionslehrerinnen und -lehrer, SchülerInnen und natürlich auch die Schulen benötigen, um einen guten digitalen Unterricht machen zu können.
Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) gilt als einer der wichtigsten Vertreter des christlichen Widerstandes im Nationalsozialismus. Sein Tod im bayerischen Konzentrationslager Flossenbürg jährte sich am 9. April 2020 zum 75. Mal. Im Evangelischen Presseverband für Bayern haben wir eine Leih-Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer konzipiert. Die Ausstellung schildert das Leben und Werk des evangelischen Pfarrers.
Dietrich Bonhoeffer studierte Theologie in Tübingen, Bonn und Rom und reiste 1930 nach New York. Nach 1933 wurde er als Mitarbeiter der Bekennenden Kirche zu einem führenden Theologen der kirchlichen Oppositionsbewegung. Infolge des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler wurde brisantes Material entdeckt, das gegen Bonhoeffer verwendet wurde. Die SS ermordete ihn am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg.
Rahmenprogramm: Wir helfen Ihnen gerne bei der Planung Ihrer Veranstaltungsreihe. Laden Sie zum Beispiel die Kuratorin der Ausstellung, Kunsthistorikerin und Chefredakteurin Rieke C. Harmsen, zu Ihrer Vernissage ein.
Leihgebühr: ab 200,- Euro zzgl. Speditionskosten und Mehrwertsteuer
Die Online-Kommunikation in Organisationen, Unternehmen und Einrichtungen aus NPO und NGO verändert sich rasant. Die klassische Öffentlichkeitsarbeit und PR stützt sich heute auf eine Vielzahl von Instrumenten und Kanälen.
Neben der klassischen Pressearbeit gehören das Internet sowie Social Media zum integralen Bestandteil strategischer Kommunikation in Unternehmen und Non-Profit-Organisationen. Doch wie gehen die Einrichtungen mit diesen Veränderungen um?
Ganz besonders schön ist die Kooperation mit dem Media Lab Ansbach. Bei einem zweitägigen Workshop bekommen die Studierenden Einblick in Innovationsmethoden. Hosts sind Svenja Weiß und Tobias Arendt vom Media Lab Ansbach. Als Coworking-Space und Ideen-Inkubator unterstützt das Media Lab Ansbach Medienpioniere und junge Talente dabei, neue Ideen für den digitalen Journalismus zu entwickeln und umzusetzen.
Aus dem Bereich der Agenturen erwarte ich Barbara Blum von der Kommunikationsagentur Birke und Partner. Sie wird über strategische Kommunikation und Storytelling im PR-Mix sprechen.
Wie wird ein Namenswechsel in einer Einrichtung organisiert – und welche Folgen hat das für die Öffentlichkeitsarbeit? Darüber spricht Manuela Giesel vom Sozialunternehmen Diakoneo mit Sitz in Schwäbisch Hall.