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Dossier zum Reformprozess der bayerischen Landeskirche

Die bayerische Landeskirche hat 2016 einen umfassenden Reformprozess beschlossen. Seither wurden über 100 Informationsveranstaltungen durchgeführt, Arbeitsgruppen eingerichtet und etliche Papiere und Dokumente angefertigt.

Im April 2018 sollen auf der Synode in Schwabach die ersten Ergebnisse und Ideen vorgestellt werden. Unser Redaktionsteam von Sonntagsblatt.de hat den Reformprozess journalistisch begleitet – mit Interviews, Videos, Hintergrundberichten und einer Infografik.

Die Gründe für den Reformprozess sind vielfältig. Einerseits verliert die evangelische Kirche  mehr Mitglieder als sie hinzugewinnt. Zugleich schrumpft sie aufgrund des demographischen Wandels – und der Kirchenaustritte. Der Reformprozess ist basisdemokratisch angelegt und versucht, so viele Menschen und Gremien zu beteiligen, wie möglich. Ob das geht und wie das aussieht, haben wir in unseren Berichten untersucht.

 

Alle Artikel zum Reformprozess »Profil & Konzentration« der bayerischen Landeskirche stehen im Dossier www.sonntagsblatt.de/puk

Chatillon sur Marne

Haeften: Familientreffen in Chatillon sur Marne

Die Geschichte der Familie Haeften ist nur wenig erschlossen. Im Rahmen meiner Recherchen für ein Buch über Werner von Haeften habe ich diverse Veranstaltungen besucht – unter anderem eine Gedenkveranstaltung im Berliner Bendlerblock.

Mein Vater Dirk-Michael organisierte damals ein erstes Familientreffen. Zusammen mit meinen Cousinen Iris und Maxi entwickelten wir die Idee, ein Familientreffen der Haeften zu organisieren. Da ich seit vielen Jahren bei den Harmsen-Treffen bin, lud ich die beiden Cousinen zu mir nach München ein und wir arbeiteten einen Plan aus für ein erstes Treffen.

Im Jahr 2010 war es soweit: Das erste Familientreffen der Haeften fand im Schloss Ophemert in den Niederlande statt. Der Erfolg war überwältigend. Beim ersten Familienrat beschlossen wir, die Familientreffen künftig alle zwei Jahre zu wiederholen.

2012 trafen wir uns im Schloss von Erprath, 2014 folgte ein Treffen im Schloss von Verwolde in den Niederlande. 2016 organisierte ich mit meinem Vater Dirk-Michael den Besuch im Internat von Salem – dort wurde auch eine Ausstellung eröffnet mit Tafeln zur Familie rund um Agnes und Hans von Haeften.

Familientreffen der Haeften in Châtillon sur Marne

2018 findet nun das nächste Treffen statt. In diesem Jahr geht es nach Châtillon sur Marne in Frankreich.

Warum Chatillon sur Marne?

Im Familienwappen der Haeftens gibt es ein berühmtes Waffenschild der Chatillon. Mit Rudolf oder Raoul de Cock beginnt die Familiengeschichte – im frühen 13. Jahrhundert. Rudolf de Cock gilt als Patriarch der Familie von/van Haeften. 1265 tauschte er seinen Besitz in Rhenoij (heutige Niederlande) mit Graf Otto van Gelre für einen Besitz in der Nähe von Waardenburg.  Dieser Tausch war historische bedeutsam, denn das Gelderland bekam daher seine heutige Gestalt.

Der Großenkel von Rudolf, Johan, heiratete um 1330 Geertruid van Haeften van Arkel en Kifjoek. Damit bekamen alle Nachkommen den Namen Haeften. Viele Genealogen haben seither versucht, nachzuweise, wie und ob Rudfol de Cock zur französischen Familie von Chatillon gehörte.

Ich freue mich schon auf die Reise nach Frankreich – und werde sicher noch weitere Details berichten.

#walkingfiveseconds

#walkingfiveseconds #fivesecondswalking #artwalk

Streetart wird unterschätzt. Ist es nicht erstaunlich, wie der öffentliche Raum von verschiedenen Menschen gestaltet, ergänzt, erweitert wird?

Als Jugendliche habe ich – damals noch mit einer Analog-Kamera – Graffitis und Tags fotografiert. Heute zappe ich die Straßenkunst beiläufig und schnell in mein Smartphone. Wenn ich die Bilder dann anschaue, staune ich über die Ergebnisse und freue mich über diese kleinen Alltagskunstwerke.

Seit zwei Jahren arbeite ich nun selbst an einem kleinen Projekt: Alle ein- oder zwei Tage drehe ich einen Clip. Das Video zeigt meine Beine, die Schuhe, den Boden. Fünf Sekunden. Mal ist es eine Wiese, der Asphalt, ein Bordstein, im Herbst raschelt das Laub, im Winter dämpft der Schnee die Schritte.

Es ist eine Reise, ohne Ziel, ohne Ankommen. Gehen – und Innehalten.

#walkingfiveseconds #fivesecondswalking

Alexandra Borchardt

Digitalisierung & Journalismus

Wohin steuert der Journalismus? Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich die Medienwelt – und insbesondere der Journalismus – verändert. Vor wenigen Wochen fanden die Medientage in München statt. Mein Eindruck: Zwar wächst die Macht der Plattformen wie Google und Facebook weiter. Doch reagieren Online-Redaktionen inzwischen mit neuen Modellen und Konzepten, die sich sehen lassen können.

Trends im Journalismus 2017

Bei den 31. Medientagen Ende Oktober 2017 unter dem Titel »Media, Trust, Machines« ging es vor allem um das Thema Vertrauen. Natürlich habe ich von dem dreitägigen Programm mit rund 500 Speakern nur einen kleinen Ausschnitt mitbekommen. Die wichtigsten Trends im Journalismus 2017 fasse ich in diesem Artikel zusammen.

In Deutschland ist nur jeder Dritte bereit, für Online-Nachrichten zu zahlen. Die wichtigsten Ergebnisse des „Reuters Digital News Report 2017“ können hier nachgelesen werden. Als besonderes Schmankerl gibt es ein Video-Interview mit Alexandra Borchardt, die am Reuters Institute for the Study of Journalism an der University of Oxford als Director of Strategic Development arbeitet.

Lukaskirche Kunst aus Taiwan

Lukaskirche zeigt Kunst aus Taiwan

Installation & Performance von Wang Te-Yu & Lin Wei-Lung

Ein gigantischer Stoffballon füllt den Raum der Lukaskirche: Mit interaktiven Skulpturen hinterfragt die taiwanesische Künstlerin Wang Te-Yu die menschliche Wahrnehmung des Raumes. Stoff, Körper und Materie werden sichtbar und verändern sich. Der weiche, durchsichtige Stoffballon hat eine mysteriöse Ausstrahlung.

Der Performance-Künstler Lin Wei-Lung stammt ebenfalls aus Taiwan. Der Künstler interagiert mit der Stoffskulptur und lotet dabei die Grenzen des menschlichen Körpers aus. Luft, Atem und Geist bekommen eine Gestalt in Orgelklängen, Körper und Raum.

Die Installation und Performance „Pneuma“ ist eine Kooperation zwischen der St. Lukaskirche München (www.sanktlukas.de) und dem Apartment für Kunst (www.apartmentderkunst.de).Das Projekt wird finanziell unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat München.

Über das Kunstprojekt berichtete die Süddeutsche Zeitung. Mein Artikel zum Projekt findet sich im Sonntagsblatt.

Kunstprojekt Pneuma

Kunstprojekt Pneuma

Alle Termine zum Kunstprojekt »Pneuma«

  • St. Lukas, Mittwoch, 20. September, 19.30 Uhr, Vernissage, Rede: Lars Köpsel, Appartment der Kunst
  • St. Lukas, Mittwoch, 4. Oktober bis 15. Oktober, Performance Lin Wei-Lung, alle halbe Stunde
  • St. Lukas, Freitag, 14. Oktober, 19.00 Uhr, Lange Nacht der Münchner Museen
  • St. Lukas, Sonntag, 15. Oktober, 10.00 Uhr,  Kunstgottesdienst
Reisestipendium Brasilien - Stipendium Journalismus und Religion

Storytelling: Stipendienreise Brasilien

Wie sehen Religionen und Konfessionen in Brasilien aus? Wie engagiert sich die bayerische evangelische Landeskirche mit Kooperationen? Welche Bedeutung haben die Pfingstkirchen? Und wie steht es um diakonische Projekte?

Im Oktober 2016 haben wir im EPV mit dem Programm für Medienschaffende „Journalismus & Religion“ das erste Reisestipendium nach Brasilien organisiert. Zehn JournalistInnen waren rund zehn Tage im Süden des Landes unterwegs. Ihre Berichte und Eindrücke schildern sie nun auf der Webseite „unterwegs“.

Unterwegs: Religionen in Brasilien

Die Website „unterwegs“ ist ein Kooperationsangebot von Mission EineWelt, dem Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (MEW), und dem Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (EPV).

Stipendienprogramm Journalismus & Religion

2016 wurde das Stipendienprogramm „Journalismus und Religion“  ins Leben gerufen, das die Wahrnehmung und das Verständnis für das Thema Religionen schärfen und den Austausch zwischen Medienschaffenden verschiedener Länder stärken soll. Gemeinsam mit Mission EineWelt werden Begegnungen in die Partnerkirchen in Lateinamerika, Afrika und Asien organisiert, in denen ein Austausch stattfindet.

documenta 2017 in Kassel

documenta 14 in Kassel

Die documenta 14 hat alle Besucher-Rekorde gebrochen. Die Veranstalter zählten 891.500 Besucher während der 100 Tage dauernden Ausstellung in Kassel. In Athen seien die Orte der documenta 14 über 339.000 Mal besucht worden, so die Macher.

Die Ausstellung sorgte für kontroverse Diskussionen.  Zunächst gab es Beschwerden, warum die Schau in Athen stattfinde. Dann wurde dem künstlerischen Leiter Adam Szymczyk und seinem Team vorgeworfen, die Kunst sei zu politisch, außerdem gab es massive Kritik wegen des Millionendefizits der Schau.

Im Juni 2017 war ich in Kassel, um mir ein eigenes Bild von der documenta zu machen. Dabei habe ich mich mit zwei Themen beschäftigt: Der Frage, ob es sich lohnt, die documenta zu besuchen.

Hier ein Ausschnitt aus meinem Bericht im Sonntagsblatt, der hier komplett nachgelesen werden kann:

Documenta 14 ist größte Kunstschau der Welt

Die documenta 14 gilt mittlerweile als größte Kunstschau der Welt, und sie ist zweifellos sehenswert, auch wenn das Unterfangen, alle Werke der 160 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zu erfassen, von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Die documenta ist ausgesprochen vielschichtig und komplex – und ganz schön sperrig, wie schon zu Beginn des Events deutlich wurde.

Als der künstlerische Leiter Adam Szymczyk vor zwei Jahren verkündete, dass der erste Teil der Ausstellung in Athen stattfinden werde, hagelte es Proteste. Inzwischen gibt es seitens der Medien ebenso viele kritische wie positive Stimmen, wie Pressechefin Henriette Gallus betont. Das Konzept hat sich offenbar bewährt.

»Die Menschen befinden sich in einer lebensbedrohlichen Situation«, erklärt Leiter Szymszyk. Es gebe immer mehr repressive, kannibalistische Regimes, die Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder wegen des Zugangs zu Ressourcen töteten. Zudem stehe die Menschheit kurz davor, ihren natürlichen Lebensraum, den Planeten Erde, zu zerstören. Die documenta 14 wolle sich einer »emanzipatorischen Bewegung anschließen, die sich der Passivität und Unausweichlichkeit der Situation, in der wir uns befinden, entgegenstellt«, so Szymczyk.

Künstlerischer Leiter Szymczyk bricht mit Traditionen

Tatsächlich hat Szymczyk alte Gewohnheiten und Traditionen durchbrochen. Statt die gesamte Schau mit der eigenen Handschrift zu versehen, setzte er auf ein Kuratorenteam von zwölf Personen und flache Hierarchien. Sein Team bezeichnete er als anarchisches Piratenschiff, das durch ein Kunstmeer gesteuert werden müsse. Bei der dreistündigen Eröffnungskonferenz präsentierte sich Szymczyk konsequenterweise inmitten von rund 200 Künstlern, Mit-Kuratoren und Mitarbeitern.

Diese Art zu Arbeiten war für die Entwicklung der Schau nicht immer einfach, sagt Pressechefin Gallus: »Es gab zehnstündige Sitzungen mit dem kuratorischen Team, aus denen wir ergebnisoffen herausgingen«. Doch habe die Zusammenarbeit zu interessanten, wenngleich widersprüchlichen Antworten geführt. Die besten Kunstwerke haben wir in unserem Special zusammengestellt.

Zersplitterung der Kunstwerke und Orte

Wer nach einer künstlerischen Linie sucht, wird bitter enttäuscht. Vielmehr spiegelt die documenta 14 dieselbe globale Zersplitterung wieder, die unsere Gesellschaft durchdringt. Das Fridericianum, die documenta-Halle oder die Satelliten-Ausstellungen im Stadtraum bilden eigenständige Inseln, auf denen seltsame Pflanzen gedeihen. Da ist die alte Hauptpost, die nun »Neue neue Galerie« heißt und mitten in einem Brennpunkt-Viertel liegt. Jetzt spazieren Kunstfans über den Platz, an dem sich Junkies, Dealer, Alkoholiker und Straßenprostituierte treffen und bis vor kurzem noch Polizei-Razzien stattfanden. Da sind die Glasspavillons an der Kurt-Schumacher-Straße, die in einer eher trostlosen Ecke der Stadt plötzlich zum Leben erwachen. Und da ist der umstrittene Appell der documenta-Macher, die Holländische Straße in Halitstrasse umzubenennen, um an Halit Yozgat zu erinnern, dem neunten Opfer der NSU-Mordserie.

Documenta will einen vielstimmigen Chor der Meinungen erzeugen

Die Ausstellung in Kassel ist kein Blockbuster-Veranstaltung mit populären Selfie-Motiven und schillernden Promis, sondern eine permanente Irritation für den Betrachter. Statt Führungen von Experten gibt es Spaziergänge, bei denen sogenannte Choristen mit den Besuchern ins Gespräch kommen über die Kunst – so soll ein »vielschichtiger Chor« unterschiedlicher Meinungen entstehen. Dazu passt auch, dass die Begleitausstellungen der Kirchen von den Machern angenommen wurden und inhaltlich perfekt in das Konzept der documenta passen.

Wer sich das Werk der Künstlerinnen und Künstler erschließen will, muss auf sein eigenes Urteil vertrauen, denn es gibt keinen Katalog, der die Werke verzeichnet und erläutert. Die Besucher werden ganz bewusst allein gelassen – sie sollen altbekannte Muster und Gewohnheiten verlernen und neue Wege beschreiten. »Es sind Momente des Nicht-Verstehens, die fundamental sind für die Erfahrung von Kunst. Alles andere wäre keine Kunst, sondern Innenausstattung«, erläutert Szymscyk. Ob partizipative Kunst, herkömmliche Malerei, konzeptuelle Werke oder Performance – alles ist möglich, alles gewünscht. Das ist Stärke und Schwäche der Schau zugleich.

documenta 14: Religion, Glaube und Spiritualität

Der zweite Artikel geht auf eine besondere Spurensuche. Die documenta 14 widmete sich intensiv den Themenbereichen Religion, Glaube und Spiritualität. In meiner Übersicht im Sonntagsblatt stelle ich die wichtigsten Kunstwerke und Installationen.

Der Artikel kann hier nachgelesen werden.