Selten habe ich so eine entspannte Tagung erlebt: Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Berufe und sehr unterschiedlicher Meinungen kamen im April 2017 in die Evangelische Akademie Tutzing zur Tagung über „Ökodörfer“ in Deutschland. Drei Mal im Jahr begleite ich – als Redakteurin des Evangelischen Presseverbands in Auftrag der Akademie – eine Tagung in Tutzing multimedial, also mit Text, Bild, Video.
Ökodörfer oder Siedlungen in Deutschland gibt es in vielen verschiedenen Ausformungen. Allen Siedlungen gemeinsam ist das Bestreben, möglichst alle Lebensbereiche integrieren zu wollen. Den Bewohnern und Mitarbeitenden geht es meist nicht nur darum, ökologisch zu wohnen, sondern die Produktion aller Waren, die Bildung, die soziale Absicherung innerhalb der Gemeinschaft zu organisieren.
Ökodörfer in Deutschland
Von den Kommunen der 1960er Jahre sind die heutigen Ökodörfer weit entfernt. Mit dem Klischee von langhaarigen Aussteigern in Birkenstock-Latschen, die sich um nichts scheren, haben die Lebensgemeinschaften nichts mehr viel gemeinsam. Vielmehr sind sie kleine Versuchszellen einer neuen Lebensform. Hier werden Formen des Zusammenlebens ausprobiert – von basisdemokratischen Diskussionen der Soziokratie bis hin zur ökologischen Landwirtschaft.
Die Tagung in Tutzing wirkte daher eher wie ein Netzwerk-Treffen, bei dem Best-Practice-Modelle ausgetauscht und Kontakte geknüpft wurden. Und so ist die Interview-Reihe, die ich für die Akademie geführt habe, auch eher eine Sammlung der Gedanken, Ideen und Projekte, die in den Ökodörfern gerade diskutiert werden.
Multimedia-Projekt für Evangelische Akademie Tutzing
Der erste Teil des Multimediaprojekts steht schon online – er informiert über die Referenten und stellt das oberbayerische Ökodorf KlosterGut Schlehdorf vor. Im zweiten Teil, der erst Ende Mai erscheinen wird, folgen dann die Interviews.
Tutzinger Thesen – Das Format
Das von mir im Rahmen meiner Arbeit als Leiterin der Abteilung Crossmedia im EPV entwickelte Multimedia-Format „Tutzinger Thesen“ verbindet Online-Storytelling mit einem Printprodukt. Drei bis vier Mal im Jahr berichten Journalisten, Filmemacher, Fotografen über ausgewählte Tagungen. Die wichtigsten Thesen und Inhalte erscheinen einmal jährlich in Buchform in unserem „Bookazine“.